Auftaktroman der "Löwenstimm" - Trilogie. 

                         Löwenstimm -1 -                  Das Leben ist kein Ponyhof 

Kriminalserienroman Teil 1


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Zu den Leseproben: 

Klappentext:

Die KHK Tala von Löwenstimm ist weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen und macht damit ihrem neuen jungen Kollegen Lennart den Neustart in der Mordkommission Eckenburg nicht gerade einfach. Dabei wäre eine reibungslose Zusammenarbeit drängender denn je, die Ermittlungen um den Mord an Carmen Reyler, der Betreiberin des Ponyhofes Maximus, führen die ehemalige Turnierreiterin Tala zu alten Bekannten und guten Freunden - und auch auf schmerzhafte Scheidewege. 

Lennart erfährt, wie auch unter Pferdehaltern ein Streit um den richtigen Impfstatus eskalieren kann, wie skrupellose Händler ahnungslose Käufer betrügen und Turnierreiterei mitunter ein dreckiges Geschäft werden kann. 

Die Verdächtigen werden immer mehr statt weniger und selbst der seltsame und stets so beherrschte Dienststellenleiter Konner Kollberg, gerät an eine Grenze.

Dieser Fall fordert alle heraus.

Der Serienauftakt bemüht sich kein klassischer "Pferde-Krimi" zu sein. Auch für Menschen die mit Pferden bislang wenig zu tun hatten, ist der Fall sicherlich lesbar und interessant. - Neben der Aufarbeitung des Falles, liegt das Hauptaugenmerk auf das Einlassen in die Welten der Protagonisten der Mordkommission.  


Es befinden sich insgesamt 5 Bilder im Buch! (siehe Seitenende)


Leseprobe 1


Kapitel 1 ~ Neuigkeiten~

"Nanu, Konner, - hier oben sieht man Sie auch selten!", grüßte erstaunt der Kriminalrat Oppermann den Kriminalhauptkommissar Kollberg auf den oberen Fluren der Führungsetage des Polizeipräsidiums.
"Nun ja, es hieß, wir bekämen endlich eine weitere Unterstützung in unser Kommissariat. Dazu muss man sich hier oben schon mal blicken lassen."
"An den Budgetkürzungen vorbei? - Mann, Sie müssen mir unbedingt mal sagen, wie Sie das hingebogen haben!"
"Gebogen hat sich höchstens die Kurve der schweren Verbrechen und das nach oben, das wird der eigentliche Grund sein", erwiderte der KHK und hob schon freundlich die Hand zum Abschied. Er wurde erwartet.
Konstantin Kollberg, der Leiter der Ständigen Mordkommission der Kapitale Eckenburg, war sehr wohl allgemein geschätzt und seine Qualitäten waren unumstritten, aber bei niemandem wuchs der Impuls mit dem ernsten Mann kameradschaftliche Hiebe zwischen die Schulterblätter auszutauschen. Ein Schwatz auf Fluren war eher Ausnahme als Regel.
Als er vorgelassen wurde wartete in dem Büro  mit dem Polizeipräsidenten auch seine unmittelbare Vorgesetzte, die Kriminalrätin Brigitte Sonderburg.
"Kollberg, mein Guter!", trompete Jürgen Marquardt. "Schön, dass Sie gleich kommen konnten!"
"Gute Nachrichten machen die Wege leicht."
"Ganz recht, - nehmen Sie Platz, mein Bester!"
Er bemerkte Sonderburgs verhangene Miene und wollte so recht nicht mehr an gute Nachrichten glauben.
"Die Mordkommission erhält endlich eine Verstärkung?"
"Keine Umschweife, Kollberg, - so loben wir uns das!", fiel Marquardt in seinen Schreibtischsessel und rückte sich die schwere Hornbrille auf seiner kleinen Nase zurecht. "Tja, mein Lieber, wir hätten da tatsächlich einen jungen Mann für Ihre Truppe. Er kommt aus dem Dezernat Wirtschaftskriminalität, wo er allerdings nicht ganz glücklich zu werden schien. - Er selbst sieht seine Talente wohl eher im polizeilich praktischen Bereich und hat gebeten ihn an eine Stelle weiter zu reichen die seinen Talenten mehr entspräche..."
"Seit wann funktioniert so etwas nach der Maxime Wünsch-Dir-Was?", entfuhr es Kollberg argwöhnend, als sich auch schon unter dem Tisch die Hand der Kriminalrätin hinüber schob und ihn unsanft in die Rippen stupste.
Marquardt schielte über die dicken Gläser. "Mein guter Kollberg, die Talente dieses Lennart Assmuth sind unbestritten und es ist nicht einzusehen, sie versauern zu lassen in einer Kommission, die - sagen wir, nicht das rechte Händchen hatte."
"Er ist ein schwieriger Typ?"
"Nein! - Ganz und gar nicht! - Er stammt aus einer sehr guten Familie!", beeilte sich der Präsident zu versichern und nun verstand Konner auch die kleine Aktion seiner Vorgesetzten. "Mag sein, in mancherlei Hinsicht wirkt er doch ein wenig unbedarft, etwas weniger verdorben von unserem so harten täglich Brot, wenn sie verstehen was ich meine?"
"Mit anderen Worten, statt eine Unterstützung zu erhalten, werden wir nun eine Art ... - Babysitter?"
" - Ausbildungsstätte!", hob Marquardt den Finger und unterstrich: "Höchstens!"
Sonderburg und Kollberg wechselten einen Blick, der dem Gegenüber nicht verborgen blieb. "Er wird sich schnell einfinden. - Voraus gesetzt man bringt ihn mit den richtigen Leuten zusammen, die ihm hier und dort ein wenig unter die Arme greifen, wird er recht rasch einen sehr brauchbaren Ermittler abgeben. Davon bin ich genau so überzeugt wie seine damaligen Dozenten auf der Polizeihochschule. - Aber genau das bringt mich zu dem Punkt, der mir Bauchschmerzen bereitet..."
Der Dienstellenleiter ächzte leise, er wusste was nun kommen würde.
"... Löwenstimm."
"Kriminalhauptkommissarin Tala von Löwenstimm wäre untröstlich zu wissen, unserem geschätzten Polizeipräsidenten Schmerzen zu bereiten", versuchte er denn auch gleich eine Ladung Salbe auf ein schwärendes Thema zu reiben.
"Es wäre ihr vollkommen gleich!", widersprach Marquardt unerwartet scharf. "Genauso wie ihr unerhört viele Dinge egal sind!"
"Löwenstimm ist die eine große Stütze meines Teams", begegnete Konstantin Kollberg mit fester Stimme und stellte klar: " - Der junge Mann wird mit ihr auskommen, oder nicht. Es liegt an ihm sich auf das einzulassen was wir sind - oder eben Wanderpokal zu werden bis er irgendwann eine Stelle hat die ihm - und seiner Familie - gefällt."
"Konstantin", mengte sich die Kriminalrätin ins Gespräch. " - Die Zahl der Beschwerden über Löwenstimm ist so hoch wie die aller anderen Beamten zusammen genommen! - Da kann man sich nicht immer heraus reden!"
"Sie wurde in den letzten beiden Jahren zu sage und schreibe drei Sensibilisierungsgesprächen gebeten, zwei Kriminalhauptkommissare und Kriminalrat Oppermann saßen ihr dabei gegenüber um die Standpunkte des Präsidiums deutlich zu machen. Keinem der Herren wäre dabei aufgefallen, dass sie sich grob widersprüchlich zu dem verhalten hätte, was Recht und Gesetz ihr zubilligen. Drei Disziplinarmaßnahmen und drei Mal im Ergebnis gleich Null."
"Streiten wir uns nicht!" - Nur mit Mühe brachte sich Marquardt dazu seine wülstigen Lippen zu einem Lächeln zu biegen. " - Mein lieber Hauptkommissar, der Kriminaloberkommissar Lennart Assmuth stößt heute Nachmittag das erste Mal zu ihrem Team. Ab Morgen dann beginnt er seinen regulären Dienst bei der Mordkommission", reichte er ihm die zugehörige Mappe nebst den Personalbögen.
"Ich weiß, ich sollte mich bedanken. Doch ich weiß nicht recht wofür", nahm der Dienststellenleiter die Papiere aus den Händen des Polizeipräsidenten. Der senkte wieder den Kopf und blickte ernst über den Hornrand der Brille. "Mir scheint", meinte er etwas angestrengt, "Löwenstimm beginnt abzufärben."
Konner Kollberg verabschiedete sich gänzlich ernüchtert und verließ das Büro ohne sich noch einmal umzublicken. Zurück blieben Polizeipräsident und Kriminalrätin und beiden gemein war ein ehrlicher Seufzer.
"Sie ist sein Softspot", wusste Sonderburg. "Es ist nicht zu erwarten, er würde jemals in die Klagen über sie einstimmen."
"Ich frage mich ernsthaft, ob es bei ihm nicht mehr ist?"
"Iwo! - Er ist Profi durch und durch!", zeigte sich die Vorgesetzten überzeugt und erinnerte: "Sie ist Kriminalhauptkommissarin und das nicht ohne Grund. Sie ist erfolgreich in dem was sie tut - und sie hat das Team auf ihrer Seite."
"Ich habe hier die Klage aus dem Golfclub Eckenburg e.V. vorliegen, - Menschenskinder, ich kenne den Vorsitzenden dort seit Jahrzehnten und derart aufgebracht habe ich ihn noch nie erlebt!"
Brigitte Sonderburg nickte. So war das eben, zum Lob gehörten immer auch die Prügel.
Lennart Assmuth war groß gewachsen, blond, hatte helle Augen, wirkte trainiert und schlank, das junge Gesicht war nicht unsympathisch - doch nun stand er nur vor der halben Glastür zum Besprechungszimmer, unschlüssig und schüchtern wie ein Sechstklässler nach einem Schulwechsel vor der neuen Klasse.
Gerd Löffler und Kai-Uwe Krell wechselten schon fragende Blicke, aber keinem stand der Sinn danach aufzustehen und den Kerl zu fragen. "Irgendein Kollege", raunte Löffel zu Kalle Krell über den PC-Bildschirm. "Trägt keine Jacke", nickte der Kollege, "wartet vielleicht auf den Chef?"
"Ach, - mir schwant da was! - Der wollte doch fragen wegen `nem Neuen. - Das wird doch nicht das Käuzchen hier sein?", wackelte Gerds Schnauzer missliebig.
"Den macht die gute Tala gleich platt...", unkte Kalle.
"Abwarten, vielleicht gefällt ihr ja so ein braves Hündchen. Sie war noch immer für Überraschungen gut."
"Wo steckt sie überhaupt?"
"Die Beerdigung der Laubhahn war doch heute."
"Heute erst? - Brauchten die so lange die Leiche freizugeben? Sogar das Urteil steht seit Wochen!"
"So hat sie es gestern jedenfalls gesagt. Sie war noch auf jeder Beerdigung unserer Toten."
" - Ach, Entschuldigung", streckte das Käuzchen doch den Kopf durch die Tür, "der Leiter der Dienstelle...?"
"Ist gerade nicht hier", gab Löffler an, stand dann doch auf und ging zu dem jungen Mann. "Was wollen Sie denn von ihm?"
"Ja, also", war der nervös, wischte mit einer Hand über den Mund, trat von einem Bein aufs andere. "Das ist hier doch die Mordkommission Eckenburg?"
"Nun, - wir befinden uns hier in Eckenburg, ganz recht", blickte Löffel vielsagend über die Schulter. "Und das hier ist die Mordkommission. So steht es auch auf dem Schild da, gleich neben der Tür, sehen Sie? - Was wollen Sie von Kollberg?"
"Tja nun, - es hat geheißen, dass ich ab Morgen hier anfange."
"Hier? Sie?"
" - Ja, - oh, entschuldigen Sie", streckte der Junge die Hand aus, "mein Name ist Lennart Assmuth, - Oberkommissar. - Bis gestern noch im Dezernat Wirtschaftskriminalität."
"Ach", kam nun auch Kalle näher, "und da geht man einfach her und verbringt einen aus der Wirtschaftskriminalität in die Mordkommission?"
"Eher ungewöhnlich, ich weiß. - Aber ich hatte mich schon vor einiger Zeit in die Mordkommission beworben - und als ich hörte, dass eine weitere Stelle geschaffen würde, habe ich gleich meinen Hut in den Ring geworfen."
Endlich erbarmte sich Löffel denn doch und griff die Hand, Kalle Krell beließ es bei einem Begrüßungsnicken.
"So", meinte Assmuth und ließ den Blick schweifen. "Das ist nun also die Mordkommission?"
"Ja", machte Gerd Löffler einen Schritt zur Seite. Der junge Kerl befremdete ihn, stand der hier herum wie ein Kind vor dem Nikolaus.
"Wir stehen in unserem Besprechungszimmer, - sollte es jedenfalls sein, woanders aber hatten unsere Tische eben keinen Platz. - Hinter der Tür mit der Milchglasscheibe sitzt der Chef, KHK Konstantin Kollberg. Wir sind hier übrigens alle per Sie, also mit dem Chef und er mit uns, da legt er Wert drauf! - Sie und Vorname, damit spricht er uns an. Untereinander sind wir per Du. - Was allerdings Tala angeht, sie...", zog Löffler die Luft durch die Zähne, "naja, die wirst Du noch kennenlernen. Sie ist KHK und Du näherst Dich ihr wohl erst Mal - etwas abwartend."
"Abwartend?", zeigte sich Krell offen verwundert über die Wortwahl des Kollegen. Der lange Endvierziger überlegte seinerseits, blies die Backen: "Ich denke, gefasst, trifft es eher."
Löffler nickte.
"Zugegeben, man hört so Manches. So groß ist das Präsidium nicht, dass man ihren Namen nicht schon gehört hätte, aber..."
Die Milchglastür schob sich auf, Konner Kollberg erschien darin und wie auf ein unsichtbares Zeichen hin, begaben sich beide Oberkommissare wieder zu ihren Schreibtischen und nahmen dahinter Platz. "Der OK Assmuth, - er wollte zu Ihnen, Chef!", erklärte Löffel und zeigte mit dem Daumen hinter sich.
"Dachte ich mir schon", schob der Dienststellenleiter das Kinn nach vorn, Löffler und Krell sahen sich an. Erfreut sah der Boss nicht gerade aus. "Kommen Sie rein, Assmuth."





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