Raumkreuzer Beethoven 

Die letzte Reise - Science Fiction

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 Raumkreuzer Beethoven

Die letzte Reise

ist mein erster Ausflug in den Science-Fiction-Bereich - und hat mehr Spaß gemacht, als ich dachte. Obschon das Ganze reichlich post-apokalyptisch daher kommt. -  Es gibt auch Stimmen, die meinen, ich möge doch diesem Genre treu bleiben.

  



Die Zukunft meinte es nicht gerade gut mit dem Planeten Erde und seinen Menschen. Nicht nur auf den von den Überflutungen hinweg gerissenen Territorien forderten Kriege Millarden Leben. Auf der übrig gebliebenen Landmasse entstanden statt Staaten, - Städtebünde. Mit Mühe, Geschick und Expertise fanden manche von ihnen den Weg ins All. Es galt neuen Lebensraum zu finden - und zuletzt wurde alles Suchen belohnt. Raumkapitän Timur Freilingrath und der Raumkreuzer Beethoven wurden mit der Mission betraut einem erdähnlichen grünen Mond und seinen Bewohnern neuerliche Wünsche und Angebote der Menschen vorzutragen. 

Wir begleiten ihn, seine Gäste und seine Mannschaft auf einer aufreibenden und gefährlichen Reise, - zu einem bewaldeten Trabanten - und ebenso zu sich selbst.



Vorwort:  "Die Zukunft meinte es nicht eben gut mit dem Planeten Erde - und seinen Menschen. Der Wandel des Klimas, das Steigen der Meeresspiegel, formten alles verbliebene Land neu. Nicht nur auf den von Überflutungen hinweg gerissenen Territorien, forderten Kriege Milliarden Leben. Das bewusste Aufbomben der Vulkane der Kaskadenkette der USA und dem darauf folgendem nuklearen Schlagabtausch der Supermächte, hatten die verbliebene geschätzte Bewohnerzahl auf 300 Millionen Menschen herunter schmelzen lassen. 

Nach und nach justierten sich auf der Erde alle Allianzen und Prioritäten neu, - letzte Kompromisse wurden geschlossen. So entstanden auf der übrig gebliebenen Landmasse statt neuer nationaler Staatengebilde, - Städtebünde. Aus den Gebieten des ehemaligen Griechenland, Iran, Iraks und Indiens etwa hatten sich Menschen in das Hindukuschgebirge geflüchtet. Deren Zusammenschluss war bekannt als "Athen-Isfahan" oder auch "Atlas" und galt schon lange als das größte und kompetenteste Bündnis. 

Mit Hilfe der Technologien aus dem Städtebund "Berg", das sich aus den Resten der Stärken der Zentren Stuttgart, Innsbruck und Zürich heraus entwickelt hatte, war es ihnen unter anderem möglich geworden, das Öl aus den verschmutzten Meeren über dem untergegangene Katar und Saudi-Arabien, zu bergen und wieder nutzbar zu machen. Dieses Bündnis "Berg" war Heimat vieler Menschen aus ehemaligen Nationen geworden. Sie bestand mehrheitlich aus Deutschen und Österreichern, Italienern, Schweizern, aber auch Belgiern und vielen Niederländern. Lange hatte ein Bündnis aus den Rocky Mountains versucht, Athen-Isfahan Paroli zu bieten, bei deren Streben nach dem alten Rohstoff. 

Jenes Bündnis war erstanden auf den Gebieten der ehemaligen Städte Halifax und Denver, mühevoll und verzweifelt heraus gestemmt von Überlebenden aus dem ehemaligen Kanada und den USA. Das Bündnis galt jedoch bereits von Beginn an als instabil. Insbesondere der massive Zuzug von Briten, den Untergang ihrer alten Heimat vor Augen, hatte ihm neue Probleme aber auch neue Möglichkeiten verschafft gehabt. Bereits seit einiger Zeit galten deren Anführer, als die wahren Strippenzieher in den Belangen dieses Bundes. - Nicht zuletzt deren Einwirken war es zu verdanken, dass man sich im zähen Kampf um das alte Öl, letztlich an die Seite der Leute um "Atlas"gestellt hatte. Den aggressiven Bund "Ural", der sich um die alte Stadt Tscheljabinsk entwickelt hatte, aber auch die mächtige Peking-Gruppe, auf Abstand zu den alten Ölteppichen zu halten, war Anliegen der meisten Menschen auf dem wunden Planeten. 

Der hohe Grad der Verseuchung der Umwelt hatte die Menschen vermehrt dazu verurteilt gehabt, ihr Glück außerhalb der bekannten Sphären zu suchen. Mit viel Mühen, Geschick und Expertise hatten die Bünde es geschafft, alte Rohstoffe zu recyclen und wieder nutzbar zu machen, Antriebe zu entwickeln, die sie weit und immer weiter trugen. Und schon bald kreuzten erste Raumschiffe durch den nahen Orbit, dann sogar durch das Sonnensystem hindurch, schließlich bis über dessen Grenzen hinaus. Ihr aller Ziel war gewesen neue lebensfähige Räume zu erschließen, eine neue Erde zu finden, Kolonien anzulegen, überleben zu sichern. Erste Sucherfolge stellten sich denn auch ein. Aber die Versuche Kolonien zu errichten, Rohstoffe abzubauen, Menschen anzusiedeln, stießen an vielerlei Grenzen. Nicht zuletzt auch immer wieder am Widerstand der bereits dort lebenden Bewohner. 

Zuletzt aber hatte ein besonderer Mond, von einer Sonne beschienen, einer Atmosphäre beschützt, grün bewaldet, neue Begehrlichkeiten geweckt. Raumkapitän Timur Freilingrath und die Mannschaft des Raumkreuzers "Beethoven", immer treu flankiert von dem kleinen Gleiter "Bartholdy" und seiner mutigen Kapitänin Thestorff, wurden mit der Mission betraut, dem Mond und seinen Bewohnern neuerlich die Bitten, Wünsche und Angebote der Menschen vorzutragen."





Aus Kapitel 1: 

"Timur, verdammt, - Rosinen im Keks schlafen komfortabler als ich in diesem Quetschquartier!"
"Sei dankbar, dass man uns den teuren Kreuzer überhaupt wieder aufgepäppelt hat. Die besten Mechaniker gleich zweier Städtebünde haben ihm ihr Bestes an Rohstoffen und Knowhow einverleibt. - Die Mission auf die wir geschickt werden, ist wichtig genug um von meinem Steuermann ein paar kleinere Einschränkungen abzuverlangen!", - Freilingrath war angestrengt.
 Aber der Nebenmann hielt fleißig Schritt und seine Stacheln aufgestellt: "Ich lenke dieses Raumschiff, ich brauche meine Ruhezeiten, Mann! - Ich kann das nicht haben wenn da einer neben mir schnarcht, versteh das doch! - Wen quartiert ihr denn da bei mir ein überhaupt?"
"Den 2ten Ingenieur, einen englischen Abkömmling."
"Einen Engländer? Einen Abgesoffenen? - Hör mal, wenn der mir quer kommt und rum heult schmeiß ich den aus seiner Koje, - aber in so hohem Bogen!"
"Soweit ich weiß, war seine Familie schon während der Phase der ersten Sturmüberflutungen von der Insel in die Rocky Mountains geflohen."
Der Kölner erschrak: "Einer von den Rockys? - Timur, mit den Tommys die es da hin verschlagen hat, ist nicht gut Kirschen essen! - Immerzu führen die was im Schilde! - Was soll so einer auf einer solchen Mission? - Wer denkt sich denn so was aus?"
"Ihr werdet schon mit einander auskommen!"
"Dann verlege ihn doch in deine Kabine, der Schlaf ist der gleiche, Jung!"
"Steuermann Jonischkeit! - Du wirst das doch noch hinkriegen, angesichts einer solchen Mission, deine Backen zusammen zu kneifen und dich in Neues zu fügen! Wir beide, Martin, haben zusammen einiges durch zu machen gehabt, aber spiele hier die Diva, dazu ist jetzt nicht die Zeit!"
In raumgreifendem Schritt hatten sie den halb runden Weg von den Mannschaftsquartieren, hinüber auf die Brücke hinter sich gebracht. Das Schott des Raumkreuzers öffnete sich automatisch mit jenem schlürfendem Seufzen das den Raumkapitän, Timur Freilingrath, sich innerlich straffen ließ. Für ihn atmete sich die Luft hierin größer. Ein Einvernehmen des Mannes mit seiner Aufgabe das sich hier in ihn spülte wie nirgends sonst. Als strahlte von den Terminals, den Pulten und Schirmen ein eigenes Selbstverständnis, das aus dem Mann von der Schwäbischen Alb, einen Kapitän heraus schälte. Den erklärt besten des Städtebundes "Berg".
Die Brücke hatte einen kreisrunden Grundriss, in dessen Mitte, erhöht um zwei Stufen, der Raumkapitän seinen Sessel hatte. Die Wand ihm gegenüber füllte ein großer Bildschirm, mannshoch und gut sieben Meter breit. Nicht von ungefähr nannte man ihn "Auge der Enterprise", da er tatsächlich sehr an Roddenberrys Ideen an einen geeigneten Brückenausbau erinnerte. Doch zu viele Ausfälle der Technik zu Anfang der bemannten Exkursionen der übrig gebliebenen Menschen ins Weltall hinein, hatten hier das Setzen zweier großer Bullaugen beiderseits des Schirms, zum Standard werden lassen. Lebenserhaltung, Energieregulierungen und die Kontrolle über die Triebgondeln hatten ihre Terminals anschließend an das linke Bullauge. Gleich nach dem Betreten der Brücke, hatte man diese wichtigen Schaltstellen in Reichweite. - Neben dem rechten Bullauge schloss sich das Waffenpult an.
Vor dem erhöhten Kapitänsplatz befanden sich in einem Halbkreis die Plätze des Ingenieurs und des Steuermannes. Der Navigationsoffizier hatte seinen Platz neben der Waffenkontrolle, geschmiegt an der runden Wand der Brücke.
"Was'n das?", schielte Martin auf den aufgerissenen Boden, seitlich abfallend zum Kapitänsplatz.
"Ein zusätzlicher Sitz. - Wir werden einen Gast haben auf unserer Reise."
"Wir sind ein Weltraumkreuzer, kein Passagierdampfer!"
"Unser Gast ist Selwyn Sterling. - Sagt dir der Name was?"
"Sag' mir nicht ein weitere Abgesoffener, nicht noch ein weiterer von den Rocky Tommys, - sags bloß nicht! - Menschenskind, wir reisen durch unseren ganzen Raum, über das Sonnensystem hinaus, um mit mit einem bewohnten Mond Verhandlungen über Ansiedlungen von Menschen aufzunehmen. Verhandlungen, die nach dem ersten Zusammentreffen mit den Einwohnern und unserer ach so großartigen Spezies, verflucht schwierig werden dürften. - Noch dazu weil gerade diese Tommys mit ihrer beschissenen Trauer um ihre ab gesoffenen Insel, so was von die Zähne lang machen! - Ich sags dir, die wollen sich den Mond unter den Nagel reißen! - Gerade die aus den Rockys!"
"Für dich gibt's wirklich nur schwarz-weiß, oder? - Ist zugegeben schon eine Weile her, aber dieser Selwyn Sterling war während der letzten Auseinandersetzungen mit den Bündnis "Ural" um die Ölteppiche am Golf, sogar ausgezeichnet worden. Er steuerte für eben dieses von dir gerade so gescholtene "Rocky"- Bündnis, höchst erfolgreich deren größten Raumkreuzer. Ohne deren Erfolge, wäre das Öl nicht vorhanden um den Stahl zu schmieden, ohne den wir uns die Reparaturen der Beethoven und der Bartholdy hätten in die Haare schmieren können. Und ohne die unsere Freunde vom Atlas-Bund verdammt schlecht ausgesehen hätten. Also, sehr geehrter Herr Jonischkeit, wird Sterling mit uns reisen. Mit der Empfehlung aus Athen-Isfahan und als unser Gast. Da kannst du dich auf den Kopf stellen und mit den Zehen wackeln wie du willst!"
"Kein Probeflug?"
"Keine Zeit."
"Wer drückt denn da so aufs Tempo?"
Doch statt einer Antwort stellte sich Freilingrath demonstrativ vor das Steuerpult und zog die Stirn kraus: "Wie sieht es aus mit unserer Antriebssteuerung? Steht dir am Brückenterminal endlich alles zur Verfügung? - Unten im Maschinenraum, nutzt mir mein Steuermann wenig."
"Ich arbeite ja daran. Der letzte Angriff hat eben auch die Verbindungen, die die Energiezuleitungen steuern, vollkommen zerfleddert. Aber ehrlich, Mann, wenn ihr es so eilig habt, müsst ihr damit rechnen, dass ich einen Teil der Reparaturen während der Fahrt machen muss."
Timur teilte die Erbitterung. Jene Glasfasern, mit denen man weiland die Beethoven bei ihrem Bau hatte ausstaffieren müssen, hatte man zuerst mühevoll den Straßen untergegangener Städte abzutrotzen. Erst tatkräftige Hilfe aus dem Atlas-Bund hatte es möglich gemacht, bei Grabungen rings um das ehemalige Hamburg unter Wasser noch großflächiger die Betonmassen zu bewegen. Doch so schnell war aus dem Rohstoff von einst, kein neuer Draht geflochten. Und wie sicher das alte Material leitete, war mehr Lotterie, als abhängig von irgend wessen Expertise.
"Die Bartholdy ist einsatzbereit."
"Der Gleiter hatte auch keine Treffer abgekriegt!"
"Marion hatte versucht das Feuer auf sich zu lenken, damit wir ausweichen und uns in Angriffsposition bringen konnten, - schon vergessen?"
"So war es nicht gemeint", hob Jonischkeit abwehrend die Hände. Besser niemand rührte an diesen Tag. Besser niemand erinnerte Timur Freilingrath daran, wie seine Marion Thestorff, ihr Leben und das der Mannschaft des kleinen Gleiters, aufs Spiel gesetzt hatte, um der Beethoven Raum zu verschaffen um ihrerseits zu einem erfolgreichen Schlag gegen die "Medved" auszuholen. Das Flaggschiff des Ural-Bundes hatte bei deren Angriff erheblichen Schaden genommen. Die Beethoven ebenso. Aber wo dem Berg-Bund die Freunde aus Athen-Isfahan zu Seite standen, tat sich für die Besatzung der Medved kein Raum auf, aus dem sich ihnen eine helfende Hand entgegen gestreckt hätte. Man wusste das stolze Schiff noch immer an seiner Position stehen, verlassen und versiegelt. Wusste aber auch, Ural würde neue Kräfte sammeln. Ausgestanden war der Kampf noch nicht.
In der Tür zu seinem Arbeitsraum, der direkt an die Brücke angrenzte, drehte er sich zum Steuerpult um und befahl: "Dann sieh' zu wie weit du heute noch kommst! Wir legen Morgen ab!"
Wie hinter einem wohltuenden Riegel geborgen, fand er sich hinter seinem Arbeitstisch wieder. Viel prasselte auf ihn ein. Viel wurde erwartet. Von dieser Reise, den beiden Schiffen, den Mannschaften, - von ihm. Vier goldene Streifen und ein Stern zierten seine Uniform, das Vertrauen beider Bünde in sein Geschick, zierte seine Person, zweifellos. Aber alle Zier strahlte nicht in ihn hinein.
Die Leuchte seines buchhohen Bildschirms auf dem Tisch blinkte, ein Anruf aus dem Hauptquartier auf dem Killesberg in Stuttgart. Er drückte den Knopf zur Freigabe. Kommodore Mateo Arsan hatte digital vor ihm Platz genommen, der Mann auf der Beethoven tat es ihm verblüfft gleich.
"Sie wundern sich, Freilingrath, weshalb wir uns noch einmal bei Ihnen melden. Aber es gibt Leute, die mit immer beunruhigenderen Nachrichten hier eintreffen. - Ihr Gast, Selwyn Sterling, soll sich noch gestern mit Livingston persönlich ausgetauscht haben. Nehmen wir beide getrost an, dass er dabei Sterling mehr als nur eine gute Reise gewünscht haben wird."
"Sicherlich nicht", nickte Timur, " - wenn - wie wir annehmen - Sterling entsandt wird um eine gewaltsame Nahme des Mondes durch die Britex-Organistation vorzubereiten, weswegen legen sie jetzt nach? - Trauen sie ihm am Ende nicht recht?"

"Machen wir uns nichts vor, Sterlings Loyalität zur Britex ist felsenfest, da haben andere schon versucht ihre Teile heraus zu hacken und sind gescheitert. Ich weiß, Timur, Sie hegen daran letzte Zweifel, das ist uns nicht verborgen geblieben. Sie mögen eigene Hoffnung darin setzen, Kapitän, aber verlieren Sie darüber niemals ihre Mission und ihre Aufgabe aus den Augen! Der Mond ist eine Chance, wie wir sie nie wieder bekommen werden. Wir müssen damit und dabei allen Wesen in der anderen Galaxie beweisen, wer wir sind und dass wir zu einer friedlichen Koexistenz willig und fähig sind. Die Anwendung irgendeiner Gewalt gegenüber den Einheimischen, wäre mehr als nur ein fatales Signal. Es wäre das Ende aller Dinge!"

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